Rechtsschutz
Rechtsschutzversicherung vergleichen
Die Rechtsschutzversicherung ist eine vielseitige Versicherung die Sie in verschiedenen Lebens- und Rechtsbereichen absichert. Dazu gehören zum Beispiel Privatrecht, Berufsrecht, Wohnrecht oder auch Verkehrsrecht. Ein Rechtsschutz hilft Ihnen dabei Ihre Rechte durchzusetzen und schützt Sie gleichzeitig vor den hohen Kosten eines Rechtsstreites.
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Rechtsschutzversicherung
Sein Recht durchzusetzen ist keine günstige Angelegenheit. Anwaltskosten, Gerichtskosten und Prozesskosten schrecken die meisten Menschen davon ab, Ihr Recht geltend zu machen.
Mit einer Rechtsschutzversicherung können Sie dieses finanzielle Risiko minimieren und profitieren gleichzeitig von einer kompetenten Rechtsberatung an Ihrer Seite. Die Rechtsschutzversicherung steht Ihnen bei Rechtsfragen zur Verfügung, hilft Ihnen dabei Ihre Rechte durchzusetzen und übernimmt Kosten bis zur vereinbarten Deckungssumme.
Die Leistungen der Rechtsschutzversicherungen unterscheiden sich dabei. Der Versicherer bestimmt dabei selbst, für welche Rechtsgebiete er sich absichern möchte.
Leistungen der Rechtsschutzversicherung
Eine Rechtsschutzversicherung kann Sie in den Bereichen Privatrecht, Berufsrecht, Wohnrecht und Verkehrsrecht absichern. Die Absicherung gegen das Privatrecht ist dabei in jedem Rechtsschutz inbegriffen.
Ein Schutz für Berufsrecht, Wohnrecht und Verkehrsrecht dagegen ist oft optional dazu buchbar.
Überlegen Sie sich also, welche Leistungen Sie wirklich brauchen und welche nicht. Stellen Sie sich die Frage: „In welchen Bereichen meines Lebens könnte es früher oder später zu einer rechtlichen Auseinandersetzung kommen?“. Je umfangreicher der Rechtsschutz, desto höher die monatlichen Kosten.
Wir empfehlen Ihnen sich zu mindestens für die Bereiche Privat- und Berufsrecht versichern zu lassen. Beide Bereiche decken einen wichtigen Teil im Leben ab, in denen es häufig zu Streitfällen kommt.
Welche Kosten übernimmt die Rechtsschutzversicherung?
Die Rechtsschutzversicherungen schützt Sie vor den hohen Gerichtskosten die bei einem Rechtsstreit entstehen. Sie übernimmt die Kosten bis zur vereinbarten Deckungssumme.
Folgende Kosten werden in der Regel übernommen:
- Anwaltskosten
- Gerichtskosten
- Kosten für Zeugen, Sachverständige, Gutachter
- Kosten, wenn Sie vor Gericht verlieren
Kosten der Selbstbeteiligung
Eine Rechtsschutzversicherung kommt meistens mit einer Selbstbeteiligung von 150 – 300 €.
Die Kosten der Selbstbeteiligung erhalten Sie zurückerstattet, falls Sie den Rechtsstreit vor Gericht gewinnen. Dies gilt nicht, wenn Sie den Rechtsstreit außergerichtlich lösen, zum Beispiel durch eine Einigung / einen Vergleich.
Die Vereinbarung einer Selbstbeteiligung ist sinnvoll, weil Sie so die monatlichen Kosten für die Versicherung reduzieren können.
Ein Rechtsschutz sollte abgeschlossen werden, um Sie vor einen großen finanziellen Risiko in Höhe von mehreren tausend Euro abzusichern. Eine kleine Selbstbeteiligung stellt dagegen kein finanzielles Risiko dar – kann aber helfen die monatlichen Kosten für die Versicherung zu reduzieren.
Möchten Sie keine Selbstbeteiligung zahlen, können Sie auf diese auch verzichten. Aufgrund der viel höheren Versicherungsbeiträge ist davon allerdings abzuraten. Daher empfehlen wir eine Selbstbeteiligung zwischen 150 – 300 € zu vereinbaren.
Lohnt sich eine Rechtsschutzversicherung?
Eine Klage vor Gericht kann sehr teuer werden.
Durch eine Rechtsschutzversicherung brauchen Sie keine Angst mehr haben, sich in hohe Kosten zu stürzen oder sich erst verschulden zu müssen, um Ihre Ansprüche durchzusetzen. Eine Rechtsschutzversicherung übernimmt einen großen Teil der Kosten.
Wer einen Gerichtsprozess verliert, muss zudem die Kosten des gegnerischen Anwalts tragen. Auch hier springt die Rechtsschutzversicherung für Sie ein.
Da es gerade in den Bereichen Privat- und Berufsrecht häufig zu Streitigkeiten kommt, ist eine Rechtsschutzversicherung eine sinnvolle Versicherung. Selbst wenn Sie nicht beabsichtigen vor Gericht zu ziehen, bleibt Ihnen manchmal keine andere Wahl:
Beispiel Privatrecht / Medizinrecht
Sie müssen wegen einer Verletzung am rechten Arm operiert werden. Bei der Operation ist dem behandelten Arzt ein Fehler unterlaufen. Dadurch entstehen Ihnen nicht nur weitere Kosten für Folgebehandlungen, sondern Sie können mit der Verletzung auch Ihren Beruf nicht weiter ausüben. Um dagegen vorzugehen, wollen Sie vor Gericht ziehen. Ein Rechtsstreit ohne Rechtsschutzversicherung könnte jetzt sehr teuer werden.
Beispiel Berufsrecht
Auch beruflich kann viel passieren. Unberechtigte Abmahnungen, die Ausstellung eines schlechten Arbeitszeugnisses, unberechtigte Kündigungen oder eine geringe Abfindung – wer über keinen Rechtsschutz verfügt, hat es nur sehr schwer gegen solche Entscheidungen gerichtlich vorzugehen. Die Kosten eines Rechtsstreites sind für die meisten nicht zu bewältigen.
Wann gilt der Rechtsschutz nicht?
Folgendes ist in der Regel nicht inbegriffen:
Rechtsstreitigkeiten vor Abschluss einer Versicherung
Sie können den Rechtsschutz nicht für Streitigkeiten beanspruchen, die bereits vor dem Abschluss der Versicherung bestanden. Der Rechtsschutz gilt nur für Streitigkeiten, die sich während des Versicherungszeitraums ereigneten.
Beispiel
Sie haben Ärger mit der Verwaltungsbehörde und möchten vor Gericht ziehen. Da dies sehr kostspielig wäre, beschließen Sie kurzerhand eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen.
In diesem Fall gilt der Rechtsschutz nicht, weil die Streitigkeit bereits vor Abschluss der Versicherung bestand.
Im zweiten Beispiel gehen wir davon aus, dass Sie bereits eine Rechtsschutzversicherung haben. Danach kommt es zu einem Rechtsstreit mit der Verwaltung.
In diesem Fall übernimmt die Rechtsschutzversicherung die Kosten, weil sich der Streitfall während des Versicherungszeitraums ereignete.
Kosten bei vorsätzlichen Straftaten
Rechtsschutzversicherung übernehmen oft die Kosten in der Strafverteidigung, wenn Ihnen eine fahrlässige Straftat oder Ordnungswidrigkeit vorgeworfen wird. Kommt das Gericht allerdings zu dem Schluss, dass Sie vorsätzlich gehandelt haben, müssen Sie die Kosten an die Rechtsschutzversicherung zurückerstatten.
Kosten bei Vorwurf auf vorsätzliche Straftat
Wird Ihnen von Anfang an eine vorsätzliche Straftat oder Ordnungswidrigkeit vorgeworfen, werden Ihnen die Leistungen von den meisten Rechtsschutzversicherungen sofort verwehrt. Ein Spezial-Rechtsschutz kann hier weiterhelfen.
Spezial-Rechtsschutz
Ein Spezial-Rechtsschutz übernimmt die Kosten, solange Ihnen das Begehen einer vorsätzlichen Straftat nur vorgeworfen wird. Sie müssen dann keine Kosten vor Gericht übernehmen bis das abschließende Urteil verkündet wird.
Werden Sie tatsächlich wegen vorsätzlichen Handeln verurteilt, müssen Sie die Kosten an die Versicherung zurückerstatten. Nur wenn das Gericht jetzt feststellt, dass Sie fahrlässig gehandelt haben oder das Gerichtsverfahren eingestellt wird, bleiben Ihnen die Kosten erspart.
Worauf sollte man sonst noch achten?
Single- und Familientarife
Manche Rechtsschutzversicherungen bieten Familientarife an. Dadurch können Sie gleich Ihre ganze Familie mitversichern und bezahlen nur wenige Euro mehr.
Für die Partner oder die Kinder wird dann kein eigener und zusätzlicher Rechtsschutz benötigt. Die genauen Kriterien welche Familienmitglieder mit inbegriffen sind, entnehmen Sie am besten aus den Tarifinformationen des Anbieters.
Folgende Leistungen könnten mit inbegriffen sein:
- Ihr Lebenspartner
- Eltern im eigenen Haushalt
- Minderjährige Kinder
- Nicht berufstätige, unverheiratete Kinder bis 27 Jahre
Rechtsschutz für Selbstständige
Für Selbstständige und Gewerbetreibende gibt es eigene Rechtsschutzversicherungen. Achten Sie also darauf nicht versehentlich eine Versicherung für Privatpersonen abzuschließen.
Leistungen erklärt
Erstberatung
Eine Erstberatung bedeutet, dass sich der Mandant erstmalig mit seinem Anliegen an einen Anwalt wendet. Die Kosten für eine solche Erstberatung sind gesetzlich geregelt und liegen bei höchstens 190,00 € zzgl. MwSt (§ 34 RVG Stand 2021)
Da ein Anwalt bei einer Erstberatung nicht auf die Kosten hinweisen muss, sollten Sie vor Beginn der Beratung den Anwalt nach den Kosten der Erstberatung befragen.
Wenn Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, kann es sinnvoll sein vor dem Aufsuchen eines Anwalts mit dieser zu sprechen. Viele Versicherungen bieten nicht nur eigene kostenlose Beratungen an, sondern bezahlen Ihnen auch die Erstberatung vor Ort, wenn Sie dies vorher absprechen.
Sind kostenlose Erstberatungen empfehlenswert?
Besitzen Sie keine Rechtsversicherung spielen Sie vielleicht mit dem Gedanken zu einer günstigen oder kostenlosen Erstberatung zu gehen.
Durch eine kostenlose Erstberatung erhoffen sich manche Anwälte Sie als Mandanten zu gewinnen. Der Anwalt bekommt also die Chance auf einen neuen Mandanten und Sie profitieren von einer kostenlosen Erstberatung.
Im Grunde spricht nichts gegen eine kostenlose Erstberatung.
Trotzdem sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass ein Anwalt der eine kostenlose Erstberatung anbietet, sein Geld irgendwie anders wieder einnehmen muss. Am besten, indem er Sie als Mandanten gewinnt und es zu einer Klage kommt.
Aus diesem Grund besteht die Gefahr, dass ein Anwalt bei der kostenlosen Erstberatung leichtfertig für eine Klage argumentiert, auch wenn die Erfolgschancen nicht unbedingt gut stehen.
Unabhängig davon ob Sie den Rechtsstreit gewinnen oder verlieren, müssen Sie den Anwalt dann für seine Arbeit entlohnen. Die Kosten für einen verlorenen Prozess sind weitaus höher, wie die einer kostenpflichtigen Erstberatung.
Am einfachsten ist es eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen. Dann stehen Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite und verhindern auf hohen Anwalts- und Gerichtskosten sitzen zu bleiben.
Mediationen
Eine Mediation kann dabei helfen einen Rechtsstreit außergerichtlich zu lösen. Das ist für die Betroffenen oft angenehmer, weil dies Zeit, Geld und Nerven spart, die ein Gerichtsprozess mit sich bringt.
Außergerichtliche Klärung durch Mediation
Bei der Mediation wird Ihnen von der Rechtsschutzversicherung ein Mediator gestellt. Der Mediator kontaktiert dann beide Parteien und versucht zwischen Ihnen zu vermitteln. Die Vermittlung geschieht meistens telefonisch.
Einige Rechtsschutzversicherungen bieten auch eine Mediation vor Ort an. Dabei treffen sich beide Parteien vor Ort und die Angelegenheit wird auf Augenhöhe besprochen. Dies wirkt sich oftmals positiv auf Verhandlungen aus, weil man sich persönlich gegenübersteht.
Klage immer noch möglich, wenn die Mediation erfolglos war
Wenn keine gemeinsame Lösung gefunden wird, können Sie im Anschluss immer noch Klage erheben. Aus diesem Grund ist eine Mediation eine gute erste Anlaufstelle, um den Rechtsstreit beizulegen, ohne in einen langwierigen Gerichtsprozess verwickelt zu werden.
Achten Sie darauf, ob die Kosten übernommen werden
Die Kosten für eine Mediation werden von den meisten Rechtsschutzversicherungen übernommen. Achten Sie darauf, ob nur die Kosten für eine telefonische oder auch für eine persönliche (falls gewollt) übernommen werden. Zudem verzichten viele Versicherungen auf die Selbstbeteiligung, wenn ein Rechtsstreit durch eine Mediation beigelegt wird.
Haftungsausschluss
Wir sind keine Rechtsexperten. Die zur Verfügung gestellten Informationen basieren auf unseren Recherchen zu dem Thema Rechtsschutzversicherungen. Wir können daher keine Gewähr auf Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität des Inhalts geben. Bitte lesen Sie sich immer die Tarifinformationen des Anbieters durch und befragen Sie im Zweifel einen Rechtsexperten.
Schließen Sie eine Privathaftpflicht ab
Neben einer Rechtsschutzversicherung empfehlen wir Ihnen eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Die Haftpflichtversicherung gilt als eine der wichtigsten – wenn nicht sogar als die wichtigste Versicherung für Verbraucher überhaupt.
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